Kinder gestalten ein Insektenhotel

Kinder gestalten ein Insektenhotel in Kaufungen und Vollmarshausen

Das Grundmodell des Insektenhotels am Museumsgarten des Museums `Alte Schule` in Oberkaufungen und an der Grundschule in Vollmarshausen haben mein Mann und ich gefertigt. Mit einer „Wohnfläche“ von ca. 1x1m solle es zukünftig zum Lebensraum für viele Insekten werden.

Bestückt wird das Hotel von den Kindern. Hierzu werden Äste und Holzscheiben, möglichst aus Hartholz der Laubbäume, wie Buche, Eiche, Ahorn, oder von Obstbäumen, verwendet. Das Holz wird angebohrt. Die Bohrlochgröße variiert von 2-10 mm. Die Bohrtiefe beträgt mindestens 10 cm.

Geeignete Bruträume sind auch Lehmsteine. Man kann sie anbohren oder man verwendet gleich gelochte Lehmsteine, in deren Löcher man u.a. Schilfrohr stecken kann. Auch gebündeltes Schilfrohr und Holunderäste, deren Markröhre zum Teil bereits hohl ist, kommen zum Einsatz.

Ein Teil des Hotels wird mit Stampflehm ausgefüllt, wobei in den noch feuchten Lehm Schilf gesteckt wird. Ebenso haben die Kinder Blumentöpfe mit Heu gefüllt und im noch feuchten Lehm versenkt. Dabei soll die breite Seite des Topfes für Ohrwürmer begehbar sein, denn auch Ohrwürmer gehören zu den nützlichen Helfern im Garten. Sie gehen ohne giftige Chemie auf Blattlausjagd.
Artenvielfalt und Nahrungsangebot

Eine große Artenvielfalt bei Flora und Fauna wird von allen gewünscht und befürwortet. Doch schaut man in die Vorgärten unserer Häuser, so dominiert oft der „englische“ Rasen. Eine Vielfalt an Grassorten und blühenden, heimischen Pflanzen, die für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle sind, ist nur noch selten zu beobachten und wird eher als `schädliches` Unkraut abgestuft. Die Pflanzen aus dem Prospekt und den Regalen des Gartencenters setzen sich immer weiter durch, obwohl sie selten heimisch sind. Und auch die Geräusche im Garten verändern sich deutlich. Das Summen von Hummeln, Bienen und Insekten und auch das Zwitschern der Vögel muss immer mehr dem wöchentlichen Krach des Rasenmähers und des Freischneiders weichen. Was wir übrig lassen, soll möglichst pflegeleicht sein. Nützlich für eine Artenvielfalt ist es jedoch nicht.