Insektenhotel – Lebensraum für Wildbienen und Nutzinsekten
Neben der Honigbiene, der einzigen Bienenart, die Honig produziert, gibt es bei uns noch rund 500 weitere Bienenarten. Die meisten leben alleine als Einsiedler und nicht in Völkern.
Wildbienen und Insekten haben es oft schwer, einen für sie passenden Ort zu finden, an dem sie ihre Eier ablegen können. Alte Bäume als Nistmöglichkeit werden von uns Menschen gefällt und Schuppen abgerissen. Auch Löcher im Holz, in Lehmwänden und in Mauern werden zugemacht.
Mit einem Insektenhotel schaffen wir einen idealen Lebensraum und geben den nützlichen Geschöpfen den nötigen Raum zum Überleben.
Das Insektenhotel ist aus unbehandeltem Holz, frei von giftigen Holzschutzmitteln und Lacken. Als Nistmöglichkeit dienen Löcher in Holzstöcken, in Holzblöcken und in Flächen aus Lehm. In die Holzblöcke und in den Lehm werden die Löcher gebohrt mit Bohrergrößen von 2 mm bis 10 mm.
Meine selbst gebauten Insektenhotels stehen im Museumsgarten vor dem Kaufunger Regionalmuseum, Schulstraße 33, und auf dem Schulhof der Grundschule Vollmarshausen.
Vorgehensweise beim Bau eines Insektenhotels
Zuerst wird ein Holzrahmen erstellt, auf den dann Teerpappe genagelt und für die schönere Optik ein Schilfdach montiert wird.
Der fertige Holzrahmen erhält links und rechts Vierkantpfosten und wird dann aufgestellt in vorher in den Boden geschlagene Einschlaghülsen.
Bestückung eines Insektenhotels
Jetzt kann man mit der Bestückung beginnen. Vorher gebohrte Holzstücke, Schilfrohr gebündelt, eine Dose mit Holzwolle gefüllt oder einen mit Stampflehm ausgefüllten Kasten, der aber gut getrocknet sein muss, kann man in den Rahmen geben.
Einzug ins Insektenhotel
Es braucht gar nicht lange, bis die ersten Wildbienen die Holzlöcher erkunden und wenn man Glück hat auch sofort einziehen. Man wird beobachten, dass es an manchen Tagen im Frühjahr ein regelrechtes Gerangel um die einzelnen Röhren gibt. Eine häufig auftretende Art ist z.B. die gehörnte Mauerbiene. Alle Löcher, vom Kleinsten (2 mm) bis zu den 10 mm dicken werden belegt.
Wildbienen Artenvielfalt
Es gibt winzig kleine Wildbienenarten, die dann die kleinsten Öffnungen auswählen. Die verschiedenen Wildbienenarten kriechen bis hinten in die ca. 10 cm langen Röhren, legen ein Ei ab und verschließen den Bereich mit Pollen. Davor legen sie wieder ein Ei und so weiter, bis die ganze Röhre voller Eier ist mit Trennwänden aus Pollen. Außen verschließen die Wildbienen die Eingänge nach der Eiablage mit unterschiedlichen Materialien vom Wachs bis Lehm oder winzigen Sandkörnchen. Je nach Verschluß kann man auf die Art schließen.
Entwicklung einer Wildbiene
Die Larven schlüpfen nach einer Weile aus den Eiern und ernähren sich von den Pollentrennwänden. Dann verpuppen sie sich und im nächsten Frühjahr fliegen sie aus ihren Legeröhren. Jetzt benötigen sie ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Eine Wildkräuterwiese, viele Obstbäume und Blühpflanzen wären optimal.